Katholische und evangelische Religionslehre
Der Religionsunterricht am Städtischen Gymnasium erschließt die religiöse Dimension der Wirklichkeit und des eigenen Lebens und trägt zur religiösen Bildung unserer Schülerinnen und Schüler bei.
Als ordentliches Lehrfach hat der Religionsunterricht Teil am Erziehungs- und Bildungsauftrag des Städtischen Gymnasiums, der auch in der Landesverfassung NRW verankert ist, wo es heißt:
„Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken ist vornehmstes Ziel der Erziehung. Die Jugend soll erzogen werden im Geiste der Menschlichkeit, der Demokratie und der Freiheit, zur Duldsamkeit und zur Achtung vor den Überzeugungen des anderen, zur Verantwortung für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen [...]“(Artikel 7).
Der Religionsunterricht am Städtischen Gymnasium orientiert sich grundsätzlich am Schüler als dem aktiven Gestalter seines eigenen Bildungsprozesses und respektiert die persönliche Freiheit des Anderen. Im Sinne der Korrelationsdidaktik nimmt er die Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler und ihre Auffassungen von Wirklichkeit ernst. Er ist deshalb als kommunikatives Handeln zu verstehen und zu gestalten, dass die Prinzipien Lebensbezug, Selbsttätigkeit und Handlungsorientierung berücksichtigt.
Insbesondere der Religionsunterricht trägt zur
- kritischen Reflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen,
- zur Werteerziehung,
- zur Empathie und Solidarität,
- zum Aufbau sozialer Verantwortung,
- zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft,
- zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen, auch für kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, und
- zur kulturellen Mitgestaltung bei.
Er erzieht somit zur Mündigkeit, die Selbst- und Mitbestimmung ebenso einschließt wie Selbstverantwortung.
Darüber hinaus steht im Religionsunterricht die interkulturelle Verständigung im Zentrum. Damit leistet er einen eigenen Beitrag zur Schulphilosophie des Städtischen Gymnasiums, welches sich als „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“, als „offene Schule“ und als „Weltethos-Schule“ versteht.
Religion und Religiosität reflektiert der Religionsunterricht auf der Grundlage des Glaubens der katholischen bzw. evangelischen Kirche und der Bezugswissenschaft katholische bzw. evangelische Theologie. Zugleich bietet er den SuS einen Raum, um ihre Fragehaltung und ihre eigenen theologischen Deutungen weiterzuentwickeln sowie ihre Fragen und Erfahrungen zum Anspruch des christlichen Glaubens in Beziehung zu setzen. Dabei nimmt er in seiner korrelativen Ausrichtung die individuellen Fragen und Antwortversuche der Jugendlichen ernst, wobei er letztlich auf ein theologisches Verstehen menschlicher Grundphänomene zielt. Dazu gehören auch eine argumentative Darlegung des Glaubens und eine rationale Verantwortung der Glaubensentscheidung. Durch diesen Rationalitätsanspruch hat jegliche Spielart von Fundamentalismus im Religionsunterricht keinen Platz. Um letzterem vorzubeugen, wird die historisch-kritische Auseinandersetzung mit religiösen Texten am Städtischen Gymnasium besonders befördert.
Katholische Religionslehre – Inhalte und Lehrwerke
Im internen Curriculum für die Sekundarstufe I des Städtischen Gymnasiums sind folgende grundsätzlichen Themenbereiche festgelegt:
- Sprache und Religion
- Altes und Neues Testament
- Kirchengeschichte
- Ethik und Anthropologie
- Weltreligionen und christliche Konfessionen
- Liturgie und Spiritualität
- Kirche als Nachfolgegemeinschaft
- Sakramente
In der EF sind folgende Themenbereiche vorgesehen:
- Anthropologie
- Ethik
- Religion und Glaube
- Glaube und Wissen
In der Qualifikationsphase (Q1/Q2) orientiert sich der Unterricht maßgeblich an den jeweils gültigen Vorgaben des Zentralabiturs des Landes Nordrhein-Westfalen. Folgende Themenfelder sind hier obligatorisch:
- Christlich Antwort auf die Gottesfrage (Gottesbilder des Exodus, Theodizee, Religionskritik)
- Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi (Reich-Gottes-Verkündung,Tod und Auferstehung Jesu)
- Kirche in ihrem Selbstverständnis vor den Herausforderungen der Zeit (Verhältniszu den nichtchristlichen Religionen)
- Christliches Handeln in der Nachfolge Jesu (Modelle normativer Ethik)
- Christliche Botschaft von Tod und Auferstehung (Die Vorstellung vom Gericht als Hoffnungsbild)
Lehrwerke:
In der Sekundarstufe I unterrichten wir am Städtischen Gymnasium mit dem Lehrwerk „Lebengestalten“ aus dem Klett-Verlag.
In der Sekundarstufe II nutzen wir das Lehrwerk „Vernünftig glauben“ aus dem Schöningh-Verlag.